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Wintermilch

Von Kerstin Fischer.

Das Morgenrot tupft mir einen Gedanken in die blauen Fische meiner Innenwelt.

Sie schwimmen um die Zeit, die ohne Spannung auskommt. Sie hat sie verloren,

schon vor Jahren. Die Kristallsucht ist verendet. Das ist der Gedanke.

Es liegt gar nicht an mir, sondern an dem Alter, das sich wie ein Puder über mich legt. Feines

Versäumnis. Wintermilch. Ich schwimme mit den Fischen durch den mir zugeteilten Strom vor

bis zu den zarten Fugen, an denen sich die Welten teilen.

Darüber zerbrechen die Nachtnetze.

Ich befreie mich von ihrem gläsernen Gewebe und suche nach dem weißen Schiff,

dem der Eisberg nichts anhaben kann. Traumschritte im Meeresschlick. Ich bleibe in der

Spur der Krebse und halte Ausschau nach Angelus Dei.

Bildquelle: (c) DA

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