Novelle

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[:en]Die Novelle – Zeitschrift für Experimentelles

 

Die Novelle wurde im September 2013 als Plattform für experimentelle Künstler aller Richtungen ins Leben gerufen.

Als Untertitel war ursprünglich „Zeitschrift für experimentelle Literatur“ angedacht, aber schnell wurde klar, dass es um Experimentalität im weitesten Sinne des Wortes geht, und so ist die Novelle nicht nur an verschiedenen Textgattungen und -genres interessiert, die fabelhafte Unüblichkeiten zelebrieren, sondern zum Beispiel auch an Menschen oder Tieren mit experimentellem Lifestyle und seltsamen Projekten. Interviews mit Künstlern aller Disziplinen sind ein wichtiger Bestandteil dieser Plattform, aber auch Metaexperimente, fruchtbare Kollaborationen sowie Strickjäckchen im Seltsamkeitskanal, mal auf Teufel komm raus mit Vollgatter, mal mit dem Fingerspitzengefühl eines ultravergeistigten Artiste très weltfremd.

Der Name „Novelle“ lässt zuerst an „Schimmelreiter“ und vergleichbare Bildungsbürgerpflichten (nichts für ungut) denken, doch man lernt das subtil Subversive dieses Begriffs zu schätzen, nicht zuletzt wegen des Kühnheitsanspruchs, der ursprünglich mit dem Verfassen von Novellen assoziiert wurde.

Experimentelles,

In jenem Moment, als der erste Höhlenmensch entschied, dass rein mündliches Weitergeben seiner Geschichten nicht mehr ausreichte, und anfing, Staub mit Blut zu mischen und damit an der Höhlenwand das erste Mammut aufzumalen … da entstand das Experimentelle in der Kunst.

Das Wort „Experiment“ kommt vom lateinischen experimentum, was so viel heißt wie „Versuch, Beweis, Prüfung, Probe“ – und tatsächlich treibt die Novelle der Versuch, die Weiten der Kreativität auf die Probe zu stellen, ihre Grenzen zu prüfen und vielleicht auch zu beweisen, dass es selbst nach mindestens 40.000 Jahren Kunst immer noch lohnenswert ist, Neues zu suchen, zu finden, in die Welt hinauszuschicken und einem entsprechend geneigten Publikum zugänglich zu machen.

Zeitschrift für

Was die Novelle betreibt, ist demnach literarischer Bergbau: Natürlich ist diese Zeitschrift nicht die Erste und nicht die Hundertste, die auf die Idee kommt, eine Mine zu graben – aber wenn sie an bislang unerschlossenen Orten prospektiert und ihre Stollen weit in den Underground hinabtreibt, wird sie trotzdem auf eine Vielzahl von schimmernden Adern, reichen Flözen und einzigartigen Lagerstätten stoßen, aus denen sich Kunst ans Tageslicht fördern lässt.
Die Novelle sucht Texte und Grafiken, die mit konventionellen Formen  spielen oder diese sprengen –aber nicht nur das zu 100 Prozent Originelle und noch nie Dagewesene (denn solche Fundstätten sind zu selten und zu gut versteckt für eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift), sondern alles Clevere, Selbstreferenzielle, Gewagte, Andere, Frische, Junge, auch einfach mal nur gut Gemachte – die Rohdiamanten, die noch geschliffen werden müssen, das polierte Gold und Silber arrivierter Künstler, die trotzdem nicht im Kunstbetrieb versumpft sind, die tragfähigen Erzählgerüste oder die filigranen Kristallblüten von Collagen – all das wird hoffentlich in den niemals vollständig zu ergründenden Tiefen zu finden sein.

Kunst und Kunstrezeption sind schon oft auf den Kopf gestellt, Originalitätsmodi ernüchternderweise alle durchgespielt worden. Nichtsdestotrotz will die Novelle Sturm und dranbleiben, netten Radikalwind entfachen, auf dass hoffentlich Hirnfrische erfolgen möge …

Die Novelle will novellieren – aber kann sie das? Gibt es wirklich was zum Novellieren? Tatsächlich besteht das Hauptwagnis darin, originell sein zu wollen in einer Welt, die überquillt vor genialer, mittelmäßiger und grottiger Scheiße. Überfluss in allen „Richtungre“ sozusagen – und am Ende bleibt womöglich die Frage, was ein „Routinier der Originalität“ (Stanisław Jerzy Lec) eigentlich ist und ob es sich lohnt, ein solcher zu sein.[:de]Die Novelle – Zentrale für Experimentelles

 

Die Novelle wurde im September 2013 als Plattform für experimentelle Künstler aller Richtungen ins Leben gerufen.

Als Untertitel war ursprünglich „Zeitschrift für experimentelle Literatur“ angedacht, aber schnell wurde klar, dass es um Experimentalität im weitesten Sinne des Wortes geht, und so ist die Novelle nicht nur an verschiedenen Textgattungen und -genres interessiert, die fabelhafte Unüblichkeiten zelebrieren, sondern zum Beispiel auch an Menschen oder Tieren mit experimentellem Lifestyle und seltsamen Projekten. Interviews mit Künstlern aller Disziplinen sind ein wichtiger Bestandteil dieser Plattform, aber auch Metaexperimente, fruchtbare Kollaborationen sowie Strickjäckchen im Seltsamkeitskanal, mal auf Teufel komm raus mit Vollgatter, mal mit dem Fingerspitzengefühl eines ultravergeistigten Artiste très weltfremd.

Der Name „Novelle“ lässt zuerst an „Schimmelreiter“ und vergleichbare Bildungsbürgerpflichten (nichts für ungut) denken, doch man lernt das subtil Subversive dieses Begriffs zu schätzen, nicht zuletzt wegen des Kühnheitsanspruchs, der ursprünglich mit dem Verfassen von Novellen assoziiert wurde.

Experimentelles,

In jenem Moment, als der erste Höhlenmensch entschied, dass rein mündliches Weitergeben seiner Geschichten nicht mehr ausreichte, und anfing, Staub mit Blut zu mischen und damit an der Höhlenwand das erste Mammut aufzumalen … da entstand das Experimentelle in der Kunst.

Das Wort „Experiment“ kommt vom lateinischen experimentum, was so viel heißt wie „Versuch, Beweis, Prüfung, Probe“ – und tatsächlich treibt die Novelle der Versuch, die Weiten der Kreativität auf die Probe zu stellen, ihre Grenzen zu prüfen und vielleicht auch zu beweisen, dass es selbst nach mindestens 40.000 Jahren Kunst immer noch lohnenswert ist, Neues zu suchen, zu finden, in die Welt hinauszuschicken und einem entsprechend geneigten Publikum zugänglich zu machen.

Zeitschrift für

Was die Novelle betreibt, ist demnach literarischer Bergbau: Natürlich ist diese Zeitschrift nicht die Erste und nicht die Hundertste, die auf die Idee kommt, eine Mine zu graben – aber wenn sie an bislang unerschlossenen Orten prospektiert und ihre Stollen weit in den Underground hinabtreibt, wird sie trotzdem auf eine Vielzahl von schimmernden Adern, reichen Flözen und einzigartigen Lagerstätten stoßen, aus denen sich Kunst ans Tageslicht fördern lässt.
Die Novelle sucht Texte und Grafiken, die mit konventionellen Formen  spielen oder diese sprengen –aber nicht nur das zu 100 Prozent Originelle und noch nie Dagewesene (denn solche Fundstätten sind zu selten und zu gut versteckt für eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift), sondern alles Clevere, Selbstreferenzielle, Gewagte, Andere, Frische, Junge, auch einfach mal nur gut Gemachte – die Rohdiamanten, die noch geschliffen werden müssen, das polierte Gold und Silber arrivierter Künstler, die trotzdem nicht im Kunstbetrieb versumpft sind, die tragfähigen Erzählgerüste oder die filigranen Kristallblüten von Collagen – all das wird hoffentlich in den niemals vollständig zu ergründenden Tiefen zu finden sein.

Kunst und Kunstrezeption sind schon oft auf den Kopf gestellt, Originalitätsmodi ernüchternderweise alle durchgespielt worden. Nichtsdestotrotz will die Novelle Sturm und dranbleiben, netten Radikalwind entfachen, auf dass hoffentlich Hirnfrische erfolgen möge …

Die Novelle will novellieren – aber kann sie das? Gibt es wirklich was zum Novellieren? Tatsächlich besteht das Hauptwagnis darin, originell sein zu wollen in einer Welt, die überquillt vor genialer, mittelmäßiger und grottiger Scheiße. Überfluss in allen „Richtungre“ sozusagen – und am Ende bleibt womöglich die Frage, was ein „Routinier der Originalität“ (Stanisław Jerzy Lec) eigentlich ist und ob es sich lohnt, ein solcher zu sein.[:]

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