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Interschutti

[:en]Interview mit Autorin Carolina Schutti.


Gibt es für den Zwischenraum zwischen den Bänden einer Trilogie eine bestimmte Bezeichnung, oder kann ich einfach irgendwas sagen?

Leerstellen. Die meisten Autoren schreiben keine Leerstellen mehr oder die Lektoren treiben es ihnen aus oder die Verlage behaupten, die Leerstellen seien nicht verkäuflich. Am Rande der Leerstelle zu balancieren mit nach rechts und links weit ausgebreiteten Armen ist hohe Kunst. Ich würde also eine Lücke lassen, sodass Staub zwischen die Bände rieseln kann und den Zwischenraum würde ich als Leerstelle bezeichnen und vor allem würde ich hoffen, dass zwischen dem letzten Satz des ersten und dem ersten des zweiten und dem letzten des zweiten und dem ersten des dritten Bandes LUFT ZUM ATMEN BLEIBT!

 

Was nützt ein verstärkter Brustpanzer, wenn die zu verstärkende Brust einem Huhn gehört?

Ganz einfach, man hat etwas, das man optimieren kann, und das hält einen vom Nachdenken ab und dies wiederum ist höchst bequem.

 

Ein gutes Interview ist wie ein Schachspiel: Wie sähe ein Schachmatt aus?

Anschweigen. Friedlich. Ohne den Was-sage-ich-jetzt-als-Nächstes-Stress. Ohne nächtliches Umformulieren der gegebenen Antworten und Ersinnen potentiell besserer Interviewfragen, auf die man potentiell bessere Antworten hätte geben können. Ein gutes Interview endet immer mit einem Schachmatt.

 

Was klingt nicht ganz so traurig, wenn „Schluss“ der Vorname ist?

Bild.

 

Gregor Samsa als amerikanischer Doppelagent bei der SS?

Lassen Sie bitte Gregor Samsa aus dem Spiel.

 

Was ist an dem Gerücht dran, dass im Milchpulver Sägemehl drin ist?

Es riecht so, es schmeckt so. Der Bürger lässt sich doch bitte nicht mehr an der Nase herumführen und von Fake-Inhaltsstoffverzeichnissen blenden. Da kann die Wissenschaft sagen, was sie will, der eigenen Erfahrung nach und belegt mit der Bioresonanzmethode handelt es sich in der Tat um ein „äußerst stichhaltiges Gerücht“.

 

Ist es falsch, den Feind zu überdachen?

Nicht, wenn er eine Sommerhimbeere im Topf ist. Spinnmilben werden ihm den Garaus machen.

 

Ist Regen der Wein des einfachen Mannes?

Ganz falsch. Angesagter Hipster-Drink. Mit Birkenpollen verfeinert nur etwas für die ganz Harten.

 

Worum geht es in Ihrem Roman Lichtsperre?

Darf ich Sie höflich darauf hinweisen, dass ich es allmählich leid bin, von Interviewenden interviewt zu werden, die sich nicht einmal die Mühe machen, meine Homepage auszudrucken? Sind Sie sich eigentlich dessen bewusst, dass Sie SOFORT arbeitslos wären, wenn WIR, die Schreibenden, unsere Arbeit auch nur für ein Jahr niederlegen? Das könnte man übrigens auch einmal den VerlegerInnen, RezensentInnen, BuchhändlerInnen etc. sagen. (Warum sperrt sich hier eigentlich etwas in mir gegen das Binnen-I?)


Bildquelle: (c) Hedi Neuerer[:de]Interview mit Autorin Carolina Schutti.


Gibt es für den Zwischenraum zwischen den Bänden einer Trilogie eine bestimmte Bezeichnung, oder kann ich einfach irgendwas sagen?

Leerstellen. Die meisten Autoren schreiben keine Leerstellen mehr oder die Lektoren treiben es ihnen aus oder die Verlage behaupten, die Leerstellen seien nicht verkäuflich. Am Rande der Leerstelle zu balancieren mit nach rechts und links weit ausgebreiteten Armen ist hohe Kunst. Ich würde also eine Lücke lassen, sodass Staub zwischen die Bände rieseln kann und den Zwischenraum würde ich als Leerstelle bezeichnen und vor allem würde ich hoffen, dass zwischen dem letzten Satz des ersten und dem ersten des zweiten und dem letzten des zweiten und dem ersten des dritten Bandes LUFT ZUM ATMEN BLEIBT!

 

Was nützt ein verstärkter Brustpanzer, wenn die zu verstärkende Brust einem Huhn gehört?

Ganz einfach, man hat etwas, das man optimieren kann, und das hält einen vom Nachdenken ab und dies wiederum ist höchst bequem.

 

Ein gutes Interview ist wie ein Schachspiel: Wie sähe ein Schachmatt aus?

Anschweigen. Friedlich. Ohne den Was-sage-ich-jetzt-als-Nächstes-Stress. Ohne nächtliches Umformulieren der gegebenen Antworten und Ersinnen potentiell besserer Interviewfragen, auf die man potentiell bessere Antworten hätte geben können. Ein gutes Interview endet immer mit einem Schachmatt.

 

Was klingt nicht ganz so traurig, wenn „Schluss“ der Vorname ist?

Bild.

 

Gregor Samsa als amerikanischer Doppelagent bei der SS?

Lassen Sie bitte Gregor Samsa aus dem Spiel.

 

Was ist an dem Gerücht dran, dass im Milchpulver Sägemehl drin ist?

Es riecht so, es schmeckt so. Der Bürger lässt sich doch bitte nicht mehr an der Nase herumführen und von Fake-Inhaltsstoffverzeichnissen blenden. Da kann die Wissenschaft sagen, was sie will, der eigenen Erfahrung nach und belegt mit der Bioresonanzmethode handelt es sich in der Tat um ein „äußerst stichhaltiges Gerücht“.

 

Ist es falsch, den Feind zu überdachen?

Nicht, wenn er eine Sommerhimbeere im Topf ist. Spinnmilben werden ihm den Garaus machen.

 

Ist Regen der Wein des einfachen Mannes?

Ganz falsch. Angesagter Hipster-Drink. Mit Birkenpollen verfeinert nur etwas für die ganz Harten.

 

Worum geht es in Ihrem Roman Lichtsperre?

Darf ich Sie höflich darauf hinweisen, dass ich es allmählich leid bin, von Interviewenden interviewt zu werden, die sich nicht einmal die Mühe machen, meine Homepage auszudrucken? Sind Sie sich eigentlich dessen bewusst, dass Sie SOFORT arbeitslos wären, wenn WIR, die Schreibenden, unsere Arbeit auch nur für ein Jahr niederlegen? Das könnte man übrigens auch einmal den VerlegerInnen, RezensentInnen, BuchhändlerInnen etc. sagen. (Warum sperrt sich hier eigentlich etwas in mir gegen das Binnen-I?)


Bildquelle: (c) Hedi Neuerer[:]

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