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Von Wilhelm Westerkamp.

Die ewige Kanzlerin

Das Kanzlerin Merkel bereits elf Jahre im Amt der Bundeskanzlerin ist, wissen die Bürger

der BRD schon seit langem. Da Frau Merkel aber immer präsent scheint, haben sich die Bürger an diesen Umstand längst gewöhnt. Frau Merkel, die ja als Elevin von Alt-Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl gilt, hat sich zumindest dass „Aussitzen“ von Problemen bezüglich ihrer Kanzlerschaft von ihm angeeignet und wird wohl auch im Ungefähren so „machtversessen“ sein wie der Alt-Kanzler. Deshalb trat Merkel auch den Gerüchten einiger wichtigtuender Journalisten energisch entgegen, sie sei doch „amtsmüde“ und ließ

daraufhin mit einem Lächeln in Berlin verkünden, Mitte 2017 erneut als Kandidatin für das Amt der Bundeskanzlerin kandidieren zu wollen. Das Merkel zweifellos unterschätzt wird und zudem nur „Durchschnitt“ sei als Kanzlerin, erinnert stark an ihren Übervater Dr. Kohl, dem Gleiches nachgesagt wurde. So ist wohl zu prognostizieren, das Kanzlerin Merkel, die alte wie auch die neue sein wird und allen Unkenrufen zum Trotz, auch diese Bundestagswahl vermutlich gewinnen wird – man spricht deshalb bereits schon spöttisch von der „ewigen Kanzlerin“. Und sollte Merkel die kommende Wahl tatsächlich gewinnen und es ihrem Mentor Dr. Kohl somit gleichtun zu können, dem seine 16 Jahre Kanzlerschaft jedoch so manchem Bürger der BRD damals, sicher auch ein Stück „Ewigkeit“ bedeutet hatte.


Erster Schnee im Dezember

Der Blick aus meinem Fenster heute Morgen überraschte mich: Fällt doch der erste

Schnee in diesem Jahr vom bedeckten Himmel mit Temperaturen um den Gefrierpunkt,

die gut zu dem Szenario passen. Auf meinen großen Balkon breitet sich der frische Schnee dünn und zart auf den Steinplatten dort langsam aus, nur ganz bis in die Ecken schafft der jungfräuliche Schnee es nicht, so als wäre ihm bei der Premiere, die Puste ausgegangen.

Es ist natürlich nur meine Interpretation dazu, bin ich aber weder ein Meteorologe noch ein Sterngucker, so dass ich mir kein abschließendes Urteil über die dunklen Wolken bzw. den Schnee erlauben könnte oder auch es nur wollte. Der Schnee jedoch bringt so etwas wie vorweihnachtliche Stimmung ins Haus, der wohl ganz leise in der Nacht vom Himmel gekommen sein muss; oder sogar lautlos, um niemanden zu erschrecken bzw. zu beeindrucken.

Aber auch das Tageslicht wirkt durch den ersten Schnee nun heller als sonst, weil er das Sonnenlicht reflektiert und es verstärkt in die Atmosphäre wieder abgibt.

Den Regen hingegen mögen die Leute nicht sonderlich gerne, doch sollten die Temperaturen wieder über dem Gefrierpunkt liegen, wird der liegengebliebene zarte Schnee als bald geschmolzen sein und statt Schnee, der unbeliebte Regen wieder Einzug halten.

Doch bis zum 24. Dezember können noch einige kalte Tage ins Haus stehen, die auch wieder den geliebten Schnee möglicherweise mit sich führen werden. Auch wenn niemand so genau sagen kann, ob es tatsächlich eine weiße Weihnacht 2017 geben wird.


Eisige Spuren im Nebel

Die Nebelwand vor seinen Augen war so dicht, das er seine Hände darin nicht mehr erkennen konnte. Zudem herrschte ein eisiger Wind, welcher die Kuppen seiner Finger

rötlich färbte und abgesehen davon, dadurch erhebliche Schmerzen auslöste, die kaum auszuhalten waren. Nun sank er auch noch mit seinen robusten Lederstiefeln tief in den hohen Schnee ein, so dass er große Mühe hatte voran zu kommen, welches ihm alle körperliche Kraft kostete. Da es so kalt war, konnte man durch den Nebel seine Atemspuren visuell gut verfolgen, die stoßweise aus seinem leicht geöffneten Mund entweichten.

Als er dann seinen Kopf in den Nacken warf und in den nebelverhangenen Himmel sah,

überraschte es ihn doch sehr, durch die Nebelwand hindurch von der hinterstehenden Sonne geblendet zu werden, was ihm aber wieder etwas Hoffnung einflöste, aus diesem „Winterzenario” irgendwie herausfinden zu können. Dennoch setzte ihm diese doch bald ausweglose Situation sehr zu, so dass er sich mehrfach um die eigne Achse drehte, um sich damit abzureagieren. Manchmal schreite er auch etwas Unverständliches aus reiner Verzweiflung in den nebelverhangenen Himmel, in dem Wissen aber, das es niemand hören würde.

So ganz alleine dieser gefährlichen Schneelandschaft ausgesetzt zu sein, bereitete ihm zusätzlich eine Gefühl der Ohnmachtlosigkeit, die seine ohnehin durch diese ausweglose Situation bedingte angeschlagene Psyche arg strapazierte, welches in ihm die Überlegung

reifen ließ, einen Suizid verüben zu müssen.

Immer wieder kreisten nun seine Gedanken um dieses schreckliche Vorhaben, welches ihn schwer belastete. Aber er wehrte sich nun mit aller Kraft gegen diese schlechten Gedanken.

So entschloss er sich zu kämpfen wie nie zuvor und Schritt für Schritt gegen den Schnee und den dichten Nebel voran zu kommen, mit der Gewissheit aber, dort nie wieder herauszufinden und in dem Nebel und dem tiefen Schnee, früher oder später, einem qualvollen Tod erliegen zu müssen, was er nun mit Entsetzen feststellen musste.


Hinkebein

Er ging den Korridor vorsichtig entlang, so als wäre er etwas ängstlich, aber vielleicht schien es auch nur so. Denn eine blasse Hautfarbe, die ihn krank aussehen ließ, hatte er von Kindesbeinen an und sehr viel später, kam noch eine üble Pubertätsakne dazu, die sein sonst so hübsches Gesicht doch arg entstellte. Dem aber nicht genug: Eine ausgeprägte Schüchternheit, die ihm noch heute im Erwachsenalter sehr zusetzte, konnte er einfach nicht los werden, egal was er dagegen auch unternahm. Insbesondere machte sie ihm dann zu schaffen, wenn er eine Frau kennen lernte und er den Eindruck hatte, er mache sich der Dame gegenüber lächerlich, was ihn sehr unglücklich stimmte. Er zweifelte dann an sich selbst, welches sich in „Grübelzwängen“ manifestierte, die ihm beinahe den Verstand kosteten.

Nur selten kamen einmal gute Gefühle bei ihm auf und wenn überhaupt, waren sie nur von

kurzer Dauer.

Ging er hin und wieder einmal nach Feierabend durch seine Heimatstadt spazieren, sahen

die Bürger dort einen Mann mittleren Alters, mit einem zornigen Gesicht und einer Stirn, die tief in Falten lag, der wütend und schnellen Schrittes durch die Stadt spazierte. Immer ohne ein festes Ziel, ohne in eine Gastwirtschaft einzukehren oder derartiges geplant oder unternommen zu haben.

Manche Menschen haben eben kein Glück im Leben, so wie es diesem Mann in der Geschichte widerfahren ist. Aber es könnte auch genau so gut jemand anderes sein den es trifft, denn es gibt viel mehr Unglückliche als man glauben mag. So wird das Gros der

Menschen jedoch eher glücklicher Natur sein, ob dies aber ein ganzes Leben vorherrschen wird, ist stark anzuzweifeln.

So ist der Mann, von dem diese Geschichte handelt, aber partout nicht dazu verdammt unglücklich bleiben zu müssen. Denn durch etliche Lernprozesse, die in seinem weiteren

Leben noch anstehen werden, ist vielleicht eine Wende zum Glücklichsein noch möglich, damit er sich wegen seiner Borniertheit seine Zukunft am Ende nicht ganz verbaut.


Ein junger Mann und seine Leiden

Niemand sah sein Leid offensichtlich in seinem hübschen Gesicht, das vor Lebensfreude anscheinend nur so strahlte. Er konnte aber kein Wort sprechen und wenn er sprach, dann mit seinen großen blauen Augen, die so schön waren wie das Meer. Doch plötzlich weinte er und Tränen kullerten ihm über seine Wangen, die sich dadurch rötlich verfärbten, als hätten sie eine Infektion. Aber der junge Mann weinte unablässig weiter und man hörte ihn jetzt deutlich schluchzen und sein schmaler Brustkorb hob und senkte sich dabei, in einem eigenwilligem Rhythmus. Dennoch wollte er etwas sagen, da seine Lippen sich bewegten, doch er brachte kein Wort heraus. Aber er versuchte wieder und wieder ein paar Worte aus zu sagen, doch es gelang ihm einfach nicht, so sehr er es auch versuchte.

Sein Mund war jetzt geschlossen und seine hübschen Augen auch, so kam es einem vor, als würde der junge Mann schlafen, doch dies war ein Trugschluss. Denn augenblicklich öffnete er seine Augen und starrte gegen die hohe Decke, auch wenn er jetzt nicht mehr weinte, so standen ihm die Tränen immer noch in den Augen. Dafür bewegten sich seine Lippen wieder, ein Zeichen dafür, das er etwas sagen wollte, doch er konnte einfach nicht sprechen. Erst wenn es Nacht wurde und die Dunkelheit einkehrte und er schlafen ging, vergaß er seine Sorgen und Nöte. Er schlief dann auch recht zügig ein und in seinen Träumen, ja, darin war er ein gesunder junger Mann, mit einer gutaussehenden Freundin im Arm und mit allem Glück der Erde gesegnet.

Bildquelle: (c) DA

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