Interview mit Autor Thomas Stangl.
Wie heißt das Musikinstrument, das aus einer Leber, einer Hasenscharte und einem Milchpulver besteht?
Das ist die Wiener Polizei.
Wie viele Häute muss man(n) sich überstülpen, before you can call him a man(n)?
Es hilft nichts.
Worauf beginnt die Maske zu verweisen, sobald man sie eingenommen hat?
Immerhin weist sie in einer subtilen Kurve nach Nordwesten. Dadurch entsteht zuerst eine kleine Flusslandschaft mit Weiden, Algen und Fischottern sowie Buchten, in denen man ertrinken kann, später auch eine Hochebene. Dort besuchen wir die Ruinen einer unbekannten Zivilisation.
„Erschlagen“ ist die höflichste Vokabel in meinem Wortschatz – und in Ihrem?
Kadaver. Karawane. Krawattel.
Die moderne Lobotomie führt bitte was spazieren?!
Die moderne Lobotomie führt Losigkeit an einem freundlichen Halsband durch den endlosen Park. Unter einem milchigen Himmel. Die Tauben teilen Snacks und „Erfrischungsgetränke“ aus.
Was halten Sie von der Idee, seltsamere Kunst/Künstler automatisch höher zu werten und dementsprechend etwa Kafka Mann, Magritte Monet, Strawinsky Mozart und Kojima Paschitnow vorzuziehen?
Ich halte ziemlich ernsthaft Mann für seltsamer als Kafka. Es ist doch seltsam, so sehr so tun zu können, als würde man an sich glauben. Kafka ist nur genauer. Oder ist die Genauigkeit das Seltsame? Und Monet und Magritte lösen bloß beide die Wirklichkeit auf, jeder auf seine bescheidene, seltsam normale Art. Das ist ganz gut so. Mozart kenne ich nicht.
Waren Sie als Bahningenieur für Geisterzüge zuständig?
Für Geisterzüge, Nachtgespensterzüge und entgleisende Gesichtszüge. Eine lebenslange, zustandsgebundene Zuständigkeit.
Bildquelle: www.thomasstangl.com