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auf augen vertrauen, mindestens

Von Andreas Hutt.

wie unter regenschauern, alles schlägt

die kragen hoch. diese finalen

schlieren. wir haben immer

auf augen vertraut, mindestens,

wenn auf nicht asphaltierte wege. überall

an wänden waschbetonfarben. als ob wir

auf sicht gehen

in eine dämmerung, die so urban

nicht zu erkennen ist. fällt

alles ab, verputz, lack, sogar glauben. durchnässt

spanne ich den schirm auf, laufe, nach vorn

weisen leuchtreklamen, weißes licht.

°

altstädte, steinbauten: in gewitterluft denken.

rücken von wasserabweisenden jacken. wir setzen kapuzen auf,

haken den tag ab. kopfsteinpflaster,

sich eingrenzen,

gereinigte luft atmen, zwischenräume

als entscheidend ansehen. erker wie inseln.

auch, wenn wir es nicht zulassen,

wirken jahrhunderte in uns weiter. am ende

der straße können wir in gesichter

sehen, klaren fassaden auf.

°

am wasser vorbei, der fließrichtung

entgegen, brücken,

die zu unterqueren sind.

gesättigte wolken, olivgrüne flächen,

dieses schauen, das ausweichen

vor widerstand ist.

eine frau mit kinderwagen, fahrradfahrer,

ein junges paar, händchenhaltend,

später

ein menschenleerer weg, blätter,

mein blick, der mir entgegentreibt.

°

in der fußgängerzone

begreifen.

angewinkelte arme, blicke

auf mobiltelefone, durchatmen. wir bleiben

mit dem boden verhaftet, richten uns

nach dem strom der fußgänger aus. warum

sollen wir auf andere schauen, den straßenmusiker

der the answer my friend singt?

wie luft, diese künstlichen

bäume.

°

industriegebiete, in der erosion

liegt der reiz der siebziger jahre, wenn

wir zweistöckig, dreistöckig denken,

ausgeblichene farben als sonnige jahre

auffassen. hier

docken lastwagen an,

werden ladungen & computer

hochgefahren.

eine fläche,

die sich nur an sonntagen erschließt,

wenn keine angestellten im areal

ablenken.

°

über land fahren,

an fachwerkhäusern, kirchtürmen, eichen

vorbei.

gefilterte luft. licht

wie am reißbrett entworfen. wenn

sich alles im übergang befindet: andere geschwindigkeiten,

ein sitz, lenkrad, schalthebel in der hand. rostrot,

das sich über blau legt. irgendwo

enden wiesen, fängt der wunsch nach kontrolle an.

am straßenrand herbstlaub.

wir kommen.

°

beschleunigen, dreispurig sein,

an lärmschutzwänden vorbei.

wo wir verantwortung abgeben, schweiß,

eine stimme (das navigationsgerät),

hier, in den betonfluchten,

rien va

verengt sich zukunft auf blicke

durch die windschutzscheibe,

eine kugel,

die in das richtige fach fällt.

°

aquarellfarbenes laub,

vor frühlingslicht, gemäßigte schritte

den bordstein entlang. vielleicht sollten wir

heute auf photoshop verzichten, erinnerungsmodi

aktivieren. sieben gründe,

schneller zu gehen, kreuzungen. so, wie wir

luft heute empfinden. eine milde

feuchtigkeit. nichts korrodiert,

ohne dass wir es als richtig ansehen.

sequenzen. im märz.

wie gemalt.

°

aus dem dunst: äste, hüfthohes

gras. undefinierbarer schrei

in der morgenluft.

wenn wir an seen denken, serpentinen.

falsche konturen, mangelnde trittsicherheit,

sichtfelder den hügel hinauf.

legen wir es immer noch darauf an,

jäger zu sein, wild zu erspüren?

fragen

nach brechenden zweigen,

wie stille in den wald kommt.

°

spazieren, unter baumkronen,

auf laubwegen: wirst du

um deiner fingerspitzen willen? rinde,

ein blatt, noli me tangere,

pulsieren wir

uns in ein vergessen, lenken

die schritte, gerade jetzt,

wo borken so zart, licht

auf waldboden fällt.

spätherbst. erinnerungen,

die sich nähern.

Bildquelle: (c) DA

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