Von Thomas Klosner.
Das Wiedersehen (frei nach Bert B.)
Ein Mann, der ihn lange nicht gesehen hatte, begrüßte Herrn K., der sich zwischenzeitlich erfolgreich einer Alkohol-Entwöhnungsbehandlung unterzogen hatte, mit den Worten: „Sie haben sich aber verändert.“ „Oh!“ sagte Herr K. und erbleichte.
Mühsal der Besten (frei nach Bert B.)
„Woran arbeiten Sie?“ wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: „Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Rückfall vor. Soweit meine Vorstellungskraft auch reicht, nicht irgendwo ist eine vorzeigbare Rechtfertigung oder auch nur ein leidlicher Anlass auszumachen, und es ist nichts weiter als der Blick zurück, der mich darauf vertrauen lässt, diese Angelegenheit doch noch zu ihrem Ende zu bringen.“
Die Frage, ob es einen unbezähmbaren Durst gibt (frei nach Bert B.)
Einer fragte Herrn K., ob es einen unbezähmbaren Durst gäbe. Herr K. sagte: „Ich rate Dir nachzudenken, ob dein Verhalten je nach Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich Dir wenigstens noch so weit behilflich sein, dass ich Dir sage, dass ich ihn gegen Dich ins Feld führen würde. Darum ist die Frage schon entschieden: Du hast einen unbezähmbaren Durst.“
Der Zweckdiener (frei nach Bert B.)
Herr K. stellte die folgenden Fragen:
„Jeden Sonntagabend um sechs klingelt bei meinem Nachbarn der Wecker und wenig später stürzt er aus dem Haus und begibt sich zu einer Selbsthilfegruppe gegen das Trinken. Warum will er nicht mehr trinken? Ich höre, weil er fit sein muss. Warum muss er fit sein? Um den Anforderungen seiner Arbeit gerecht zu werden. Wozu arbeitet er? Weil er essen will, höre ich.“
Nachdem Herr K. dies gehört hatte, dass sein Nachbar zur Selbsthilfegruppe ging, um fit zu sein, fit sein wollte, um den Anforderungen gerecht zu werden, den Anforderungen gerecht wurde, um zu essen, stellte er seine Frage: „Warum isst er?“
* gestorben 1956
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